"Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden sollen. Das gilt für körperliche wie für seelische Erkrankungen. Das Therapiepaar Mensch/Tier fungiert hierbei als Einheit. Als therapeutische Elemente werden dabei emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung durch das Tier angesehen. Zusätzlich werden auch verschiedenste Techniken aus den Bereichen der Kommunikation und Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt."
© Dr. G. Gatterer 2003
Tiere sind in unterschiedlichen Therapieformen und in verschiedenen Funktionen einsetzbar. Sie können als Verstärker fungieren, den Zugang zu Gefühlen erleichtern, die Möglichkeit einer Projektionsfläche eröffnen und die soziale Integration erleichtern. Mit Hilfe des Tieres können Verhaltensweisen gefördert oder modifiziert werden. Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsverzögerungen, antriebsarme bzw. hyperaktive Kinder sowie Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen oder erlebten Traumata können von der Interaktion mit dem Tier und der Motivation durch das Tier profitieren. Die Auswahl der Tiere und die Form der tiergestützten Arbeit orientieren sich dabei an dem Verhalten und der Persönlichkeit des Kindes.
In der kinderpsychotherapeutischen Arbeit wird die Tatsache genutzt, dass Tiere für Kinder überaus faszinierend und anregend sind. Oft sind Tiergeschichten oder Tiergestalten, in die Familienmitglieder verzaubert werden, sehr informativ, um Aufschluss über die kindliche Welt zu geben. Tiere bilden sehr früh eine eigene Kategorie im kindlichen Denken. Fast jede Untersuchung zu Denk- und Sprachprozessen bei Kleinst- und Kleinkindern greift auf diese Gegebenheit zurück. Und eben dieses frühe und weitreichende Interesse ist der Grund, warum Tiere in der therapeutischen Arbeit mit Kindern so erfolgreich eingesetzt werden können.
Das aktuelle Team:
Freya, geb. 12.10.2016, Hovawart
Bounty, geb. 25.10.2015, Border-Collie-Mix
Pepe, geb. 19.92.2019, Elo
Das Tier ist als motivierender Faktor in der Lage, die Wirkungen der Behandlung zu verstärken. Tiere sollen somit keine Therapeuten ersetzen, sondern andere Hilfe- und Therapieformen unterstützen und erweitern. Oftmals benutzt man in diesem Zusammenhang auch den Begriff des „Co-Therapeuten“.
Durch den Einsatz tiergestützter Therapie bzw. tiergestützter Fördermaßnahmen können nachweislich besonders bei Kindern zahlreiche Verbesserungen auf den verschiedensten Gebieten erreicht werden. Erfolge basieren meist auf der ganzheitlichen Zuwendung und Akzeptanz des Menschen durch das Tier.
Voraussetzung für den Einsatz von tiergestützter Therapie: